Vorab!

Leider kommt im Internet bei meinem (inzwischen veralteten) FrontPage-Programm  längst nicht alles so, wie von mir in html angegeben. Farben kommen anders, als von mir geplant, Satzbreiten wollen nicht so wie von mir markiert, Bilder kommen manchmal an der falschen  Stelle, und - wenn  ich  Pech  habe  -  erscheint  statt  des  Bildes  gar  eine  Leerstelle.

Was tun? Wer kann helfen?

 

*

Wird laufend bearbeitet!

 

Wir sind Georgierinnen: Auf dem Basar in der Hauptstadt Tbilissi.

 

 

 

Foto: Gisela Reller

Fotos und Illustrationen richtig

Zeichnung: Karl-Heinz Döhring

 

"Die Seele, denke ich, hat keine Nationalität."

Juri Rytchëu (tschuktschischer Schriftsteller, 1930 bis 2008) in: Im Spiegel des Vergessens, 2007

 

Wenn wir für das eine Volk eine Zuneigung oder gegen das andere eine Abneigung hegen, so beruht das, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, auf dem, was wir von dem jeweiligen Volk wissen oder zu wissen glauben. Das ist – seien wir ehrlich – oft sehr wenig, und manchmal ist dieses Wenige auch noch falsch.  

Ich habe für die Berliner Illustrierte FREIE WELT jahrelang die Sowjetunion bereist, um – am liebsten - über abwegige Themen zu berichten: über Hypnopädie und Suggestopädie, über Geschlechtsumwandlung und Seelenspionage, über Akzeleration und geschlechtsspezifisches Kinderspielzeug... Außerdem habe ich mit jeweils einem deutschen und einem Wissenschaftler aus dem weiten Sowjetland vielteilige Lehrgänge erarbeitet.* Ein sehr interessantes Arbeitsgebiet! Doch 1973, am letzten Abend meiner Reise nach Nowosibirsk – ich hatte viele Termine in Akademgorodok, der russischen Stadt der Wissenschaften – machte ich einen Abendspaziergang entlang des Ob. Und plötzlich wurde mir klar, dass ich zwar wieder viele Experten kennengelernt hatte, aber mit der einheimischen Bevölkerung kaum in Kontakt gekommen war.  

Da war in einem magischen Moment an einem großen sibirischen Fluss - Angesicht in Angesicht mit einem kleinen (grauen!) Eichhörnchen - die große FREIE WELT-Völkerschafts-Serie** geboren!  

Und nun reiste ich ab 1975 jahrzehntelang zu zahlreichen Völkern des Kaukasus, war bei vielen Völkern Sibiriens, war in Mittelasien, im hohen Norden, im Fernen Osten und immer wieder auch bei den Russen. 

Nach dem Zerfall der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken zog es mich – nach der wendegeschuldeten Einstellung der FREIEN WELT***, nun als Freie Reisejournalistin – weiterhin in die mir vertrauten Gefilde, bis ich eines Tages mehr über die westlichen Länder und Völker wissen wollte, die man mir als DDR-Bürgerin vorenthalten hatte.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten ist nun mein Nachholebedarf erst einmal gedeckt, und ich habe das Bedürfnis, mich wieder meinen heißgeliebten Tschuktschen, Adygen, Niwchen, Kalmyken und Kumyken, Ewenen und Ewenken, Enzen und Nenzen... zuzuwenden. 

Deshalb werde ich meiner Webseite www.reller-rezensionen.de (mit inzwischen weit mehr als fünfhundert Rezensionen), die seit 2002 im Netz ist, ab 2013 meinen journalistischen Völkerschafts-Fundus von fast einhundert Völkern an die Seite stellen – mit ausführlichen geographischen und ethnographischen Texten, mit Reportagen, Interviews, Sprichwörtern, Märchen, Gedichten, Literaturhinweisen, Zitaten aus längst gelesenen und neu erschienenen Büchern; so manches davon, teils erstmals ins Deutsche übersetzt, war bis jetzt – ebenfalls wendegeschuldet – unveröffentlicht geblieben. 

Sollten sich in meinem Material Fehler oder Ungenauigkeiten eingeschlichen haben, teilen Sie mir diese bitte am liebsten in meinem Gästebuch oder per E-Mail gisela@reller-rezensionen.de mit. Überhaupt würde ich mich über eine Resonanz meiner Nutzer freuen!

Gisela Reller 

    * Lernen Sie Rationelles Lesen" / "Lernen Sie lernen" / "Lernen Sie reden" / "Lernen Sie essen" / "Lernen Sie, nicht zu rauchen" / "Lernen Sie schlafen" / "Lernen Sie logisches Denken"...

 

  ** Im 1999 erschienenen Buch „Zwischen `Mosaik´ und `Einheit´. Zeitschriften in der DDR“ von Simone Barck, Martina Langermann, Siegfried Lokatis (Hrsg.), erschienen im Berliner Ch. Links Verlag, ist eine Tabelle veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass die Völkerschaftsserie der FREIEN WELT von neun vorgegebenen Themenkreisen an zweiter Stelle in der Gunst der Leser stand – nach „Gespräche mit Experten zu aktuellen Themen“.

(Quelle: ZA Universität Köln, Studie 6318)

 

*** Christa Wolf zur Einstellung der Illustrierten FREIE WELT in ihrem Buch "Auf dem Weg nach Tabou, Texte 1990-1994", Seite 53/54: „Aber auf keinen Fall möchte ich den Eindruck erwecken, in dieser Halbstadt werde nicht mehr gelacht. Im Gegenteil! Erzählt mir doch neulich ein Kollege aus meinem Verlag (Helmut Reller) – der natürlich wie zwei Drittel der Belegschaft längst entlassen ist –, daß nun auch seine Frau (Gisela Reller), langjährige Redakteurin einer Illustrierten (FREIE WELT) mitsamt der ganzen Redaktion gerade gekündigt sei: Die Zeitschrift werde eingestellt. Warum wir da so lachen mußten? Als im Jahr vor der `Wende´ die zuständige ZK-Abteilung sich dieser Zeitschrift entledigen wollte, weil sie, auf Berichterstattung aus der Sowjetunion spezialisiert, sich als zu anfällig erwiesen hatte, gegenüber Gorbatschows Perestroika, da hatten der Widerstand der Redaktion und die Solidarität vieler anderer Journalisten das Blatt retten können. Nun aber, da die `Presselandschaft´ der ehemaligen DDR, der `fünf neuen Bundesländer´, oder, wie der Bundesfinanzminister realitätsgerecht sagt: `des Beitrittsgebiets´, unter die vier großen westdeutschen Zeitungskonzerne aufgeteilt ist, weht ein schärferer Wind. Da wird kalkuliert und, wenn nötig, emotionslos amputiert. Wie auch die Lyrik meines Verlages (Aufbau-Verlag), auf die er sich bisher viel zugute hielt: Sie rechnet sich nicht und mußte aus dem Verlagsprogramm gestrichen werden. Mann, sage ich. Das hätte sich aber die Zensur früher nicht erlauben dürfen! – "Das hätten wir uns von der auch nicht gefallen lassen", sagt eine Verlagsmitarbeiterin.

Wo sie recht hat, hat sie recht.“

Zeichnung: Karl-Heinz Döhring

„Georgien ist eine Reise wert, touristisch zwar in den Kinderschuhen, aber landschaftlich und kulinarisch unglaublich abwechslungsreich und attraktiv. Das laut Präsident Saakaschwili `Österreich des Kaukasus´ ist historisch, kulturell und städtebaulich interessant, zwar arm, aber sehr sauber und `westlich´.“

Dr. Wilfried Seywald, Georgien Reiseberichte 2011

 

Wenn Sie sich die folgenden Texte zu Gemüte geführt und Lust bekommen haben, Georgien zu bereisen, sei Ihnen das Reisebüro ? empfohlen; denn – so lautet ein georgisches Sprichwort -

 

Reise, damit du um die Schönheit der Welt weißt.

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Die GEORGIER… (Eigenbezeichnung: )

 

 

"Die Georgier sind von Wuchs im allgemeinen groß mit edel geformtem Schädel, dunklen Augen, dichtem, meist schwarzem und gelocktem Haar. Die Frauen haben auffallend regelmäßige Züge, aber verblühen bald. Der Georgier ist sehr gastfreundlich und liebenswürdig, liebt fröhliche Gesellschaft beim Klang der einheimischen Musik oder der Drehorgel bei Tanz und Spiel, greift aber, vom Wein erhitzt, leicht zum Dolche..."

Brockhaus´ Konservations-Lexikon, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien 1894

 

 

Bevölkerung:

 

"Man geht allgemein davon aus, dass die jüdische Emigration aus der UdSSR 1971 einsetzte: 13 000 Auswanderer in diesem Jahr. (Von ihnen reisten 98 % nach Israel.) 1972 waren es 32 000, 1973 dann 35 000 (drei Jahre lang lag die Quote derjenigen, die nach Israel gingen, zwischen 85 und 100 %). Allerdings stammte der Großteil der Emigranten nicht aus den russischen Zentren, die Mehrheit kam aus Georgien und den baltischen Republiken. (Obwohl ein georgischer Delegierter auf einem internationalen Kongress behauptete: `Georgien ist ein Land ohne Antisemitismus.´)

Alexander Solschenizyn (1918 bis 2008) in: Zweihundert Jahre zusammen. Die Juden in der Sowjetunion, 2007

 

 

Fläche:

Geschichtliches:

"Als die Rote Armee im Frühjahr 1921 Georgien besetzte, war der Bürgerkrieg offiziell beendet. Nur war der militärische Sieg für die Bolschewiki nicht das Ende, sondern der Anfang einer Mission, die die Welt nicht nur erschüttern, sondern verändern sollte. Denn die Waffen der siegreichen Revolution hatten zwar den Krieg, aber nicht die Machtfrage entschieden. Die Bolschewiki waren Herrscher über ein verwüstetes Land, das sie militärisch kontrollieren konnten, über dessen Bevölkerung sie aber keine Macht ausübten."

Jörg Baberowski in: Verbrannte Erde, Stalins Herrschaft der Gewalt, 2012

 

 

"Die Schärfe des Schwertes bekamen auch die georgischen Bauern zu spüren, die sich 1924 gegen das bolschewistische Regine erhoben hatten und zu Opfern eines schrecklichen Strafgerichtes wurden. Zehntausende wurden während dieser Pazifizierungsaktion von den Maschinengewehren der Tschekisten getötet, vertrieben oder in Lager verschleppt."

Jörg Baberowski in: Verbrannte Erde, Stalins Herrschaft der Gewalt, 2012

 

Zitate über Stalin und den Kaukasus:

"Was halten die Georgier von ihrem Landsmann Stalin? - Sie achten ihn sehr und bewahren ihm ein gutes Andenken, denn in seiner Person symbolisiert sich für sie der Fortschritt ihres Landes zu einer modernen Republik an der Grenze zu Europa und Asien; und sie finden, daß Stalin nicht unmaßgeblich beteiligt war, als auch für Georgien eine Industrie geschaffen wurde, Universitäten, vielerlei Einrichtungen zum Wohle der Öffentlichkeit, und für jedermann das Recht, frei zu arbeiten und zu leben."

Lothar Kusche (deutscher Feuilletonist, Schriftsteller, Satiriker, geboren 1929) in: Wie streng sind denn im Sowjetland die Bräuche?, 1958

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"Der georgische Stalin war keineswegs verrückt, litt weder an Depressionen noch an Halluzinationen. Und ein schlechtes Gewissen plagte ihn auch nicht. Stalin wuchs in einer Umgebung auf, in der Gewalt die Beziehungen zwischen Menschen strukturierte. Blutrachefehden, Bandengewalt und ritualisierte `Schlachten´ zwischen Arbeitern und Bauern aus unterschiedlichen Dörfern, das war die Wirklichkeit des jungen, georgischen Stalin."

Jörg Baberowski in: Der rote Terror, Die Geschichte des Stalinismus, 2008

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"Der Kaukasus, ein brodelnder Hexenkessel sozialer und ethnischer Konflikte, wo in traditionellen Stammesgesellschaften industrielle Enklaven entstanden, spielte bei der Prägung von Stalins Charakter gewiss eine Rolle. [...] Die Mentalität der Kaukasusregion einzubeziehen, die geprägt ist von zahlreichen Konflikten Konflikten und einer tragischen Geschichte, ist sicher plausibel. Was man aber dabei nicht vergessen darf: Das ganze Russische Reich war eine riesige Grenzregion, zwischen Asien und Europa, zwischen den Verheißungen der Moderne und den im Niedergang begriffenen traditionellen Lebensräumen, zwischen Stadt und Land, zwischen autoritären und demokratischen Bestrebungen, zwischen dem Obskurantismu des Zarenregimes und dem Blutdurst vieler Revolutionäre.

Oleg Chlewnjuk (Moskauer Historiker) in: Stalin, Eine Biographie, 2015

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Staatsgefüge:

Verbannungsgebiet:

"Die Volkszugehörigkeit ist fast das wichtigste Merkmal, wenn es um die Auswahl der Lagerinsassen geht, die einen der rettenden `Schlauberger´-Posten erhalten. Jeder Gulag-Häftling, der genug Lager gesehen hat, wird bestätigen, dass unter den `Schlaubergern´ (`pridurki´) eine ganz andere Zusammensetzung nach Nationalitäten  herrschte als insgesamt in der Lagerbevölkerung. In der Tat, Balten fand man unter den Schlaubergern eigentlich nie, so viele es auch im Lager geben mochte - und es gab viele! Russen waren natürlich immer dabei, doch ihr Anteil war im Vergleich zu ihrer Anzahl unter den Häftlingen unverhältnismäßig gering (und nicht selten wurden dafür Parteitreue herausgepickt). Dafür waren Juden, Georgier und Armenier deutlich überrepräsentiert. Auch den Aserbaidschanern gelang es überdurchschnittlich häufig, auf einem privilegierten Posten unterzukommen."

Alexander Solschenizyn (1918 bis 2008) in: Zweihundert Jahre zusammen. Die Juden in der Sowjetunion

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"11 200 Menschen  wurden im November 1951 aus Georgien nach Kasachstan deportiert und Berija selbst  gezwungen, im April 1952 nach Tiflis zu reisen, um dort seine eigenen Gefolgsleute als `Spione´ und `Gaunerr´ zu entlarven , die das Ziel verfolgt hätten, die `Sowjetmacht in Georgien zu liquidieren und die Republik  an die Türkei abzutreten."

Jörg Baberowski in:  Stalins Herrschaft der Gewalt, 2012

Hauptstadt:

Wirtschaft:

Verkehr:  

Georgischer Heerstraße (siehe auch Tscherkessen)

Sprache/Schrift:

Literatursprache/Literatur:

Bildung:

Gesundheitswesen:

Klima:

Georgien verdankt dem kaukasischen Regen seine Teeplantagen. Batumi hat in der Sowjetunion die meisten Niederschläge im Jahr. Die ganze Stadt stände am Jahresende unter Wasser, wenn es nicht wieder ins Meer abfließen oder verdunsten würde.

Natur/Umwelt:

Pflanzen- und Tierwelt: Georgien beherbergt eine eindrucksvolle Vielfalt an Pflanzenarten. Für Botaniker ist es mit vielen endemischen Arten ein besonderes Highlight. Gartenliebhaber erkennen jede Menge von in Europa kultivierten Arten wieder.In Georgien wachsen auf einer Fläche, die nur knapp eineinhalb mal größer ist als das Bundesland Niedersachsen, 4 000 bis 5 000 verschiedenartige Blütenpflanzen, das sind zirka eineinhalbmal so viele wie der gesamten Bundesrepublik. Georgien liegt zwischen 50 m über NN am Schwarzen Meer und über 5 000 m im Hohen Kaukasus, wobei dort Regionen bis etwa 3 500 m von höheren Pflanzen besiedelt werden. Dazu wachsen in Georgien ungewöhnlich viele Endemiten. Sie stellen etwa 10 % der Gesamtflora. - Im Gebiet des Kleinen Kaukasus - dieser bedeckt größere Teile von Südgeorgien - breiten sich weite Bergsteppen aus, die an den Grenzen zu Armenien und Aserbaidschan in eine Salzsteppe übergehen. Der Kleine Kaukasus liegt im Regenschatten des Großen Kaukasus. Geringe Niederschläge, Sonne und Wind bestimmen die Lebensbedingungen von Flora und Fauna. Niedrig und gedrungen wachsende Arten prägen mit leuchtenden Blütenfarben das Vegetationsbild.

"Entscheidend für den Pflanzenreichtum in Georgien sind die relativ südliche Lage um den 42. Breitengrad (vergleichbar der Lage Mittelitaliens), regional sehr unterschiedliche Niederschlagsmengen, das geologische Nebeneinander von Vulkan-, Ur- und Kalkgestein sowie die höhenmäßige Gliederung des kleinen Landes."

Dr. Peter Jürgens (Mediziner und Botaniker mit Schwerpunkt Gebirgsflora) in: Ulmers Pflanzenmagazin 9/2015

Behausungen:

Ernährung: Legendäre Vitalität zeichnet die Bewohner des Kaukasus aus. Sie leben nicht nur lange, sondern erhalten sich auch ihre Lebensfreude und eine beneidenswerte Gesundheit. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Ernährung.

Naturbelassene Nahrungsmittel und eine Fülle von frischen Zutaten werden zu Gerichten von unwiderstehlicher Köstlichkeit komponiert. (...) Bei allen Unterschieden haben die Kaukasier jedenfalls eines gemeinsam: Sie werden dank ihrer natürlichen Ernährung und Lebensweise steinalt, und das bei bester Gesundheit."

Monika Buttler in: Die Kaukasuskost der Hundertjährigen, 1999

Die sprachliche Mischung der Kaukasusvölker spiegelt sich auch in manchem Rezeptlausdruck: So verrät in der armenischen Küche das Wort Tarhana (eine Joghurtpaste) den türkischen Einfluss aus der Zeit, als im Ostteil der Türkei Armenier lebten, während Tahina (Sesampaste) dem arabischen Speisezettel entlehnt ist. Aus Russland stammt der rote-Bete-Kohl Eintopf Borschtsch, der in alle kaukasischen Küchen Eingang gefunden hat. Der aserbaidschanische Eintopf Dizi (Lammfleisch mit Kichererbsen), hat wiederum das iranische Essen bereichert und ist dort als Abguschd bekannt. Ist das Tapaka-Hähnchen nun ein armenisches oder georgisches Gericht? Die Beteiligten können sich darüber richtig streiten, und als Europäer gerät man dabei ganz schön zwischen die Fronten...

„Die Kaukasier mögen Wein und scharfes Essen. Aber solch eine Mahlzeit wird nur zusammen mit Trinksprüchen, Scherzen und Musik genossen. Es gibt sogar einen Toastmaster, der die Trinkzeremonien organisiert und zum `Diktator´ werden kann, wenn die Anwesenden seine Instruktionen nicht befolgen. So muss auf einer Hochzeitsfeier der erste Trinkspruch den „jungen Turteltäubchen“, der zweite ihren Eltern, der dritte ihren Brüdern und Schwestern und so weiter, gewidmet werden. Es können auch Trinksprüche auf Mätressen und Liebhaber, Gelehrte und Musiker, sowie Freunde und Feinde ausgesprochen werden. Ein Toast auf das Heimatland, zum Beispiel, würde in Georgien so klingen: `Als Gott die Menschen schuf und sie in Nationen aufteilte, entschied er sich dafür, jeder Nation ihr eigenes Stück Land zu geben. Die Nationen traten an Gott heran und erhielten, je nach ihrer Bevölkerungsgröße und ihren Verdiensten, jeweils ein Gebiet. Aber die Georgier waren zu sehr mit dem Trinken beschäftigt, so dass sie diese Gelegenheit verpassten. Als sie ihren Fehler erkannten, baten sie den Allmächtigen Gnade walten zu lassen. Daraufhin sagte Gott den Georgiern: Ich habe alles Land verteilt, aber ich behielt ein Stück für mich. Euren Fehler kann  ich euch vergeben, und ich werde das Stück Land eurer Nation schenken, während ich selber von nun an im Himmel residieren werde.´ Die vergnügten Kaukasier wurden deshalb schon immer als reich, gesund, stark, sexuell aktiv und traditionell männlich dominiert gesehen.

Dr. Zurab Aloian in: Kaukasisches Mosaik

Kleidung:

Folklore:

"Wir bewundern die Teppiche des Kaukasus mit ihrer mannigfaltigen nationalen Ornamentgestaltung, die bizarren Erzeugnisse der kaukasischen Silberschmiede, die herrlichen Stein- und Holzschnitzereien. Schön sind die Lieder der Völker des kaukasischen Berglands, ihr feuriger und zugleich poetischer Charakter drückt sich in der reichen Instrumentalmusik und in den Tänzen aus. Viel Gemeinsames vereint die Lieder, Tänze und die bildende Kunst der kaukasischen Völker. Dabei bewahrt jedoch jedes Volk seine künstlerische Eigenart, auch in der Folklore und Literatur. Unerschöpflich ist der Märchenschatz der kaukasischen Völker. Da gibt es lange Zaubermärchen, spannende Schelmengeschichten, erbaulich-belehrende Tiermärchen, lustige Possen, Satiren, die reiche Hohlköpfe geißeln und das Laster verspotten. Jedes Volk des Kaukasus hat sein Epos, seine Märchen, und oft lässt sich nur schwer feststellen, wem diese oder jene Gesichte, Heldensage oder drollige Posse zuzuschreiben ist."

Prof. E. Pomeranzewa im Nachwort von : Kaukasische Märchen, Grusinien [Georgien], Armenien und Aserbaidschan, 1978

 

Berühmt für ihre „Narten-Epen“ sind mehrere Völker des nördlichen Kaukasus, besonders die Adygen, die Tscherkessen, die Abchasen, die Osseten, die Karatschaier, die Balkaren, die Inguschen, die Abasiner, die Tschetschenen. Die Narten – heldenhafte Recken - kommen auch bei den dagestanischen Völkern und bei einigen georgischen ethnischen Gruppen - wie bei den Swanen oder Chewsuren - vor.Die Narten – heldenhafte Recken - kommen auch bei den dagestanischen Völkern und bei einigen georgischen ethnischen Gruppen - wie bei den Swanen oder Chewsuren - vor. Die Frage nach der Herkunft des „Nartenepos“ ist schwierig. Der Iranist Wassili Abajew und der französische Religionshistoriker und Sprachwissenschaftler George Dumézil behaupten, dass das Epos von dem Volk der Osseten stammt. Laut dieser Forschern entstand das Epos im 8.-7. Jahrhundert v. Chr.,  im 12 – 14. Jahrhundert wurden dann die Sagen zu Zyklen gebündelt, die einen  Helden  oder  ein Ereignis  zum Thema  hatten. Hinsichtlich  der  Herkunft des Wortes “nart“ haben die Wissenschaftler kein einhelliges Urteil. Einige von ihnen meinen, dass es mit dem iranischen Wort „nar“ (Mann), dem ossetischen „nae art“, was soviel wie „unser Feuer“ bedeutet, und der altindischen Wurzel „nrt“ (tanzen) verwandt ist. Andere leiten „nart“ von der mongolischen Wurzel „nara“ (Sonne) ab und meinen, das Wort „nart“ sei von dieser Wurzel durch Anfügung des Suffixes „t“ gebildet, das in der ossetischen Sprache bei Substantiven der Plural-Indikator ist; nach demselben Muster werden heute noch ossetische Nachnamen gebildet. Das „Narten-Epos“ besingt das Leben und die Heldentaten des ruhmreichen Volkes der Narten

 

 

Der Name „Narten“ leitet sich wahrscheinlich vom mongolischen Wort narta (Sonne) ab. Die Urmutter aller Narten ist die verführerische und weise Satanaya, die Ähnlichkeit hat mit der altgriechischen Fruchtbarkeitsgöttin Demeter. Die Narten-Sagen besitzen ein gleichgewichtiges Verhältnis zwischen Männern und Frauen, Göttinnen und Heldinnen genießen großen Respekt in den Erzählungen. Nartische Gottheiten wie der Himmelsschmied Kurdalagon, der Donnergott Uazilla sowie Sapha, der Schirmherr des heimischen Herdes, haben Parallelen zu nordischen Sagen und Mythen. Auch der griechischen Mythologie ähneln die Narten-Sagen in vielen Elementen. Die Figur von Nasran z. B. gleicht dem feuerbringenden Titanen Prometheus, den der Göttervater Zeus ausgerechnet an einen Berg im Kaukasus fesseln ließ. Der russisch-orthodxe Geistliche André Sikojew (der Vater war Ossete, die Mutter Deutsche) hat das Narten-Epos erstmals aus einer russischen Fassung, die es seit 1948 neben einer ossetischen gab, ins Deutsche übertragen. Laut Sikojev sind die Narten-Sagen im Siedlungsgebiet der Osseten entstanden und einst im gesamten nördlichen Kaukasus erzählt und gesungen wurden.

 

 

 

"Aus dem Inhalt des Narten-Epos´: Die Welt war zunächst von wilden Riesen-Narten besiedelt, die in Höhlen wohnten, weil sie keine Häuser zu bauen vermochten. Sie hatten viel Kraft und wenig Verstand. Als dann weniger starke, dafür aber verständigere Narten auf die Welt kamen, konnten sie die Riesen leicht besiegen: Bald schläfert der Narte mit seiner Beredsamkeit das Misstrauen des Riesen ein oder lenkt seinen Zorn auf einen anderen Gegenstand, bald verwickelt er ihn geschickt in eine Situation, in der der Riese machtlos ist. Außer den Begegnungen mit den Riesen nehmen die Narten an fröhlichen Zusammenkünften teil, gehen auf die Jagd oder ziehen in den Krieg. Bei den Zusammenkünften spielen die Narten lustige Spiele, zechen, tanzen und singen. Ihre Kriegszüge sind immer voller Überraschungen. Die einzelnen Sagen erzählen von zahlreichen Fehden zwischen den Narten, von ihren blutigen Auseinandersetzungen. Darüber hinaus sind die Narten mit übermenschlichen Eigenschaften ausgestattet und verstehen die Sprache der Vögel. Und: Einige Narten beherrschen die Kunst, sich tot zu stellen, um den argwöhnischen Gegner zu überlisten. Andere Narten können in den Himmel steigen und zurückkehren, wieder andere wandern in die Hölle – und kommen, sobald sie wollen, zurück auf die Erde. Fast alle Narten sind mit mythischen Figuren der Sonne und deren Tochter verwandt.  Doch das Hünenvolk endete tragisch: Die Narten waren so stolz geworden, dass sie an die Türen ihrer Häuser keine Leitern mehr ansetzten, damit Gott nicht etwa glaube, sie würden  ihn anbeten. Gott sandte deshalb eine fürchterliche Hungersnot auf die Erde. Doch in der Nacht war der Himmel mit Körnern unbekannter Art übersät, die wie Lichter glänzten. Die Narten begannen, diese leuchtenden Körner mit Pfeilen abzuschießen und sich davon zu ernähren. Diese Speise allein aber reichte nicht aus, und alle Narten verhungerten. Nach ihrem Untergang fielen die himmlischen Körner auf die Erde und fingen zu wachsen an und Früchte zu tragen – das war der Mais, der für die Menschen so kostbar ist.“

Natascha Petrowa, in: Stimme Russlands vom 8. Oktober 2009

 

Feste/Bräuche:

"Nirgendwo sonst gab es solche Hochzeiten und Beerdigungen wie in Georgien - für tausend und manchmal sogar zweitausend Gäste, auf denen die Hunderte von Verwandten, Nachbarn und Bekannten Geld schenkten - jeder soviel er konnte - und jede Summe sorgfältig in dem dicken Familienbuch notiert wurde. Und wenn dann diejenigen, die einst ihr Scherflein gegeben hatten, selbst zu einer Hochzeit oder einer Beerdigung luden, durfte man nicht weniger schenken, als man damals von ihnen bekommen hatte."  Jewgeni Jewtuschenko (geboren 1932, im Pass steht 1933) in  "Stirb nicht vor deiner Zeit"

"Abends trank der Vater [Stalins] mit Freunden den guten Atenuri-Wein und sang mit ihnen die herzergreifenden, vielstimmigen georgischen Weisen. Sie hatten gut gesungen und gut getrunken - auf georgische Art. Sie wurden immer gutmütiger und fröhlicher vom Wein, nicht wie die russischen Bauern, die der Wodka zu Rauflust und Messerstechereien verleitet. Aber so war nun mal das georgische Volk, groß an Zahl und reich an Territorium, ein Volk, mit dem allein man Geschichte machen konnte. Der Anschluss an Russland hatte das Nationalbewusstsein der Georgier bewahrt." Anatoli Rybakow in "Die Kinder vom Arbat"

"Im Brauchtum der georgischen Feiertage sind viele Sportarten eingeschlossen, wie z. B. Isindi und Zchenburti (Arten von Pferderennen), Ringkampf, Säbelfechten, Lelo (ein Ballspiel). Diese Sportarten werden in Georgien sorgfältig bewahrt und gepflegt."

I. W. Suchanow in: Sitten - Bräuche - Traditionen, 1980

 

Religion:

Ereignisse nach dem Zerfall der Sowjetunion, sofern sie nicht bereits oben aufgeführt sind:

Bisher geriet das Geschlechterverhältnis durch Abtreibung von Mädchen vor allem in asiatischen Staaten aus der Balance. Zahlen der Vereinten Nationen zufolge haben China, Indien und Vietnam das größte Ungleichgewicht. 2011 warnt der Europarat, dass sich die Praxis auch in Europa ausbreite, insbesondere in Albanien, Armenien, Aserbaidschan und Georgien.

Kontakte zur Bundesrepublik Deutschland:

Heute (2015) ist eine botanische Reise nach Georgien ein Geheimtipp. Doch das war nicht immer so. Bis etwa 1914, zum Beginn des ersten Weltkrieges war eine Vielzahl deutschsprachiger Botaniker maßgeblich an der Erforschung der dortigen Flora beteiligt, wovon viele botanische Pflanzennamen Zeugnis ablegen.

 

Interessant, zu wissen..., dass die gläubigen Georgier Angst vor ihrem neuen Personalausweis haben.

Dieser Tage (im Juli 2012) geisterte eine kuriose Meldung durch die Presseagenturen: Neue elektronische Ausweise sollen in Georgien bürokratische Entlastungen bescheren. Bei Online-Behördengängen beispielsweise solle das neue Dokument gleichzeitig als „elektronische Signatur“ für offizielle Vorgänge dienen. Zudem würde eine ganze Menge Schreibarbeit entfallen, so der hehre Hintergedanke um die Einführung der neuen Plastikkarte. Jedoch hat Georgien die Rechnung ohne seine gläubigen Georgier - mehrheitlich orthodoxe Christen - gemacht. Die nämlich sehen in ihren neuen Personalausweisen gefährliches Teufelswerk. Auslöser der Verwirrung ist ein eingeprägter Code mit der sogenannten „Satanszahl“ 666. Die orthodoxe Kirche hatte in Georgien alle Hände voll zu tun, ihre Schäflein zu beruhigen. „Vom theologischen und kirchlichen Standpunkt aus tragen die Ausweise nicht das Zeichen des Antichrists“, betonte der oberste Kirchenrat in der Georgischen Hauptstadt Tbilissi, um nicht noch mehr Öl ins (Fege-) Feuer zu schütten. Ihren Ursprung findet die ominöse Zahl 666 bereits in der jüdischen Kabbala. Aufgrund der Zahlenmystik, die bei den Hebräern einen hohen Stellenwert genießt und Buchstaben durch Ziffern ersetzt, ergibt sich aus diversen Quersummen die „Zahl des Tieres“. Soweit an sich noch nicht verwerflich, jedoch ergibt sich noch eine ganz andere Deutung. Als die Bibel geschrieben wurde, bedurfte es Metaphern. Am deutlichsten wird die 666 in der Offenbarung des Johannes (13, 1-18) behandelt: „Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte zehn Hörner und sieben Häupter und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern lästerliche Namen…“ Die Kirche betont nun angesichts der Ängste in ihren Reihen, jeder Georgier solle selbst entscheiden können, was für eine Art von Personalausweis er haben möchte.

Die Heimat ist das Land, wo Muttermilch und Honig fließen.

Sprichwort der Georgier

 

Die GEORGIER: Für Liebhaber kurzer Texte

Legendär entstand Georgien so: Bei der Erschaffung der Welt packte der liebe Gott - die Georgier sind mehrheitlich orthodoxe Christen - von allem Allerschönsten auch etwas für sich ein. Er nahm vom blendenden Himmelsblau, von der kristallklaren Luft, den steil abfallenden Berhängen, den tiefen Meeresbuchten, den ewig grünen Pflanzen, den voller saftiger Trauben hängenden Weinreben. Auf dem Heimweg stolperte er über den Großen Kaukasus, und alle Schätze entfielen seinen göttlichen Händen. An jenem Ort entstand Georgien mit seinem sündhaft gut schmeckenden Wein, deren Rebe und Traube zu einem Detail den nationalen Ornaments und zu immer wiederkehrendem Bild in georgischen Sprichwörtern wurde. Des Georgischen - zum südwestlichen Zweig der kaukasischen Sprachen gehörig - muss ein Tamada, der Vorsitzende einer georgischen Festtafel, blumenreich mächtig sein; denn durch wortgewandte Toasts hat er dafür Sorge zu tragen, dass der Weinkrug nie leer wird und ein Kreis becherner Männer nicht zu einem Haufen gewöhnlicher Zecher. - Aus verbürgten Überlieferungen der Antike geht hervor, dass die Vorfahren der Georgier bereits einige Jahrhunderte vor Christi im Kaukasus ansässig waren. Bis zum Ende des 10. Jahrhunderts standen die Georgier, die sich nach dem legendären Helden Kartlos selbst "Kartweli" nennen, weitgehend unter dem Einfluss von Byzanz und Persien. Die Perser mussten im 8. Jahrhundert den eindringenden Arabern weichen. Zu Beginn des 10 Jahrhunderts entstanden unabhängige Feudalstaaten, Ende des 10. Jahrhunderts ein einheitlicher georgischer Staat: Sakartwelo, Land der Kartweli. Unter der Königin Tamar (1184 bis 1213) entwickelte sich Georgien zu einem der mächtigsten und reichsten Staaten im Nahen Osten. Nach den Überfällen Tschinggis-Khans und Timurs des Lahmen zerfiel das geschwächte Georgien in selbständige Königreiche und unabhängige Fürstentümer, die einen ununterbrochenen Kampf gegen Türken und Perser führten. Seit 1801 begann die schrittweise Annexion durch Russland. Nach zahlreichen Aufständen wurden 1878 alle georgischen Gebiete dem russischen Reich eingegliedert. Von den Russen werden die fast vier Millionen Georgier seitdem Grusinier genannt, die Römer bezeichneten das Land der Georgier einst als Iberien.

Diesen unveröffentlichten Text habe ich geschrieben, als ich für das

Bibliographische Institut in Leipzig von 1986 bis 1991 ein Sprichwörterbuch von fünfzig Völkern der (ehemaligen) Sowjetunion erarbeitete,

das wegen des Zerfalls der Sowjetunion nicht mehr erschienen ist.

Als Journalistin der Illustrierten FREIE WELT – die als Russistin ihre Diplomarbeit über russische Sprichwörter geschrieben hat - habe ich auf allen meinen Reportagereisen in die Sowjetunion jahrzehntelang auch Sprichwörter der dort ansässigen Völker gesammelt - von den Völkern selbst,  von einschlägigen Wissenschaftlern und Ethnographen, aus Büchern ... - bei einem vierwöchigen Aufenthalt in Moskau saß ich Tag für Tag in der Leninbibliothek. So ist von mir erschienen: 

* Aus Tränen baut man keinen Turm, ein kaukasischer Spruchbeutel, Weisheiten der Adygen, Dagestaner und Osseten, Eulenspiegel Verlag Berlin in zwei Auflagen (1983 und 1985), von mir übersetzt und herausgegeben, illustriert von Wolfgang Würfel.

* Dein Freund ist dein Spiegel, ein Sprichwörter-Büchlein mit 111 Sprichwörtern der Adygen, Dagestaner Kalmyken, Karakalpaken, Karelier, Osseten, Tschuktschen und Tuwiner, von mir gesammelt und zusammengestellt, mit einer Vorbemerkung und ethnographischen Zwischentexten versehen, die Illustrationen stammen von Karl Fischer, die Gestaltung von Horst Wustrau, Herausgeber ist die Redaktion FREIE WELT, Berlin 1986.

 * Liebe auf Russisch, ein in Leder gebundenes Mini-Bändchen im Schuber mit Sprichwörtern zum Thema „Liebe“, Buchverlag Der Morgen, Berlin 1990, von mir (nach einer Interlinearübersetzung von Gertraud Ettrich) in Sprichwortform gebracht, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen, illustriert von Annette Fritzsch.

Ich bin, wie man sieht, gut damit gefahren, es mit diesem turkmenischen Sprichwort zu halten: Hast du Verstand, folge ihm; hast du keinen, gibt`s ja noch die Sprichwörter.

Hier fünfzig georgische Sprichwörter:

(Unveröffentlicht)

 

 Den Älteren Wein, den Jungen Wasser.

Erst wenn die Arba* umkippt, zeigt sich, ob gut der Weg war oder schlecht.

Besser, in Armut leben und ein Mensch sein als in Wohlstand leben und ein Schwein sein.

Besser, sich Haar für Haar den Bart auszureißen, als in die Hände einer boshaften Frau zu geraten.

Wo den Dshigiten** die Schande ereilt, da soll er sein Grab finden.

Liebe Eheleute können sich sogar auf einer Axt ausruhen.

Wohl lud man den Esel zur Hochzeit, doch ließ man ihn Wasser schleppen.

Ein Feind, dem man ins Gesicht blicken kann, ist besser als ein Freund, den man nur von hinten sieht.

Der Feind meines Feindes – mein Freund.

Feindschaft und Freundschaft sind Schwestern.

Mitunter ist sogar Flucht Kühnheit.

Flüchtender und Verfolger – beide beten zu Gott.

Eine Frau ähnelt dem Schatten: Jagst du ihr nach, reißt sie aus, meidest du sie, kommt sie dir nachgelaufen.

Die Frau eines Hirten ist achtbarer als die Mätresse des Zaren.

Erwirb neue Freunde, aber vergiss die Alten nicht.

Geduld ist der Schlüssel zum Paradies.

Wie ein Geheimnis ein Dritter, weiß es die ganze Welt.

Das Glück klopft dreimal an die Tür, wird ihm nicht aufgetan, geht es zur nächsten.

Das Gold des Geizkragens kriegen die Erben.

Wer fremdes Glück beneidet, geht am eigenen Glück vorbei.

Grabkreuz und Spatenstiel sind aus dem gleichen Holz.

Mit einer Hand kann man nicht in die Hände klatschen.

Dem Glückpilz stirbt die Frau, dem Pechvogel das Zugtier.

Der Hase ist schon am Spieß und denkt immer noch, es ist Spaß.

Zum Heiraten zu klein, doch schon groß genug zum Wassertragen.

Vom Holunder erwarte keine Weintrauben.

Ein Kalatsch*** spaziert nur dem in den Mund, der nach ihm ausschaut.

Fragt man ein Kamel, ob ihm das Pferd gefalle, antwortet es: „Mit Höckern wäre es schöner.

Ist der Kläger auch der Richter, kann kein Gott mehr helfen.

Wie die Gegend, so der Arschien****.

Geduld ist der Schlüssel zum Paradies

Flicht den Korb so, dass er auch den Söhnen passt*****.

Will sich ein Krug hervortun, sagt er, dass er zwar nie geritten, aber auch nie zu Fuß gegangen ist.

In einem Land ohne Hunde bellen die Katzen.

Das Leben ist wie das Feuer: der Anfang – Flamme, das Ende – Asche.

Liebe kennt keine Scham.

Wer im Meer heil blieb, kann in einem Tropfen zugrunde gehen.

Bittet dich jemand um Milch, gib ihm keine Pachta******.

Wer schlecht mäht, muss gut bügeln.

Ein satter Pope hält auch den Diakon für satt.

Reichtum ist wie ein Brummer: mal setzt er sich auf Mist mal auf eine Rose.

Wer in Rom den Papst nicht sah, sieht in Tiflis [Tbilissi] auch keine Banjas.

Den Schiffsbauer verwundert die Kunst des Schuhmachers.

Besser, die Sippe stirbt aus als der Brauch.

Mitunter lehrt der Sohn den Vater tanzen.

Neue Trauer macht alte vergessen.

Der Vater schenkt dem Sohn einen Weinberg, der Sohn aber bewirtet den Vater mit keiner einzigen Traube.

Ein Weinschenk ist noch kein Tamada********

Eintreten nach dem Willen des Gastes, hinausgehen – nach dem Willen des Hausherrn.

Und wenn man dem Wolf das Evangelium liest, er will in den Wald!

Mit hohlem Zahn ist keine Nuss zu knacken.  

 

* Arba = dreirädriger Holzkarren / ** Dshigit = junger verwegener Reiter, auch Krieger oder überhaupt: junger Bursche / *** Kalatsch = eine Art Weißbrot / **** Der Überlieferung nach verlangte einmal ein Tscherkesse von einem georgischen Kaufmann, ihm Stoff mit seinem eigenen Maß abzumessen, obwohl der länger als der übliche – der einen Arschin misst – war. Der Kaufmann erfüllte die Forderung des Tscherkessen und sagte: „Wie die Gegend, so der Arschin“; dieser Ausspruch wurde sprichwörtlich. ***** In den georgischen Bergen gab es den Brauch, einen alten Menschen in einen Korb zu setzen und von einem Felsen zu stürzen. Eines Tages begannen die Söhne eines blinden Greises mit dem Flechten eines solchen Korbes. Der Greis fragte die Söhne, was sie täten. Die Söhne sagten es ihm. Da sagte der alte Vater bitter: „Flechtet den Korb so, dass er auch euren Söhnen dient. Diese Antwort veranlasste die Söhne, ihr Tun einzustellen. / ****** Pachta = eine Art Buttermilch / ****** Tiflis heißt heute Tbilissi / ******** Tamada = Zeremonienmeister an einer Festtafel, entscheidet auch, wer wann einen Trinkspruch ausbringen darf.

 

Interlinearübersetzung aus dem Russischen von Gertraud Ettrich; gesammelt und in Sprichwortform gebracht von Gisela Reller

 

 

 

Zitate: "Im Jahre 1992 war ich in Tiflis. Lebhaft, geräuschvoll und romantisch ist das liebenswerte

georgische Volk, das in die Schönheit seines Landes, seinen goldenen Wein und seine wunderbaren Lieder verliebt ist."

Maxim Gorki (1868 bis 1936) in "Durch die Union der Sowjets"

 

"Diese georgischen Intellektuellen hatten das Übelste des georgischen Nationalcharakters verinnerlicht: Sie hielten sich für ein

europäisches Eiland auf dem asiatischen Kontinent."

Anatoli Rybakow (1919 bis 1962) in "Die Kinder vom Arbat"

 

"Georgien. Am herrlichsten sind die Ikonen. Sie sind viel älter als die russischen. Die besten georgischen Ikonen entstanden lange vor Rubljow.

(...) Ihren Höhepunkt erreichte diese Kunst in der Zeit zwischen dem 8. und dem 13. Jahrhundert. Die Gesichter der Heiligen, dunkel, doch im Licht schimmernd, liegen wie erstarrt in den prunkvollen, mit Edelsteinen besetzten, goldenen Umrahmungen."

Ryszard Kapuściński (geboren 1932 in Polen) in "Imperium, Sowjetische Streifzüge"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als Reporterin der Illustrierten FREIE WELT bereiste ich

 

 (LESEPROBE

 

 

"In Stalins georgischer Heimat hatten Freundschaft und Ehre einen anderen Klang als im russischen Zentrum des Imperiums. Seine Idole waren Anführer von Räuberbanden, nicht nur, weil sie vom autokratischen Staat und seinen Beamten verfolgt wurden, sondern weil sie das Männlichkeitsideal der Heranwachsenden verkörperten. Männer waren Krieger, die sich mit anderen Kriegern gegen ihre Feinde verbündeten und sich ihren Anführern bedingungslos unterwarfen. Ihr Selbstwertgefühl hing von der Ehre ab, die über den Status eines Mannes entschied. In der ehrenwerten Gesellschaft wurde Verrat mit Ächtung oder dem Tod bestraft. Wer als Mann versagte, verlor seine Ehre, er hörte auf, ein Mann zu sein. Stalins Herrschaftsverständnis ähnelte dem Ehrenkodex der Mafia."

Jörg Baberowski in: Stalins Herrschaft der Gewalt

 

 

Rezensionen und Literaturhinweise (Auswahl) zu den GEORGIERN:

 

 

Rezensionen in meiner Webseite www.reller-rezensionen.de

 

 

KATEGORIE BELLETRISTIK: Steffi Chotiwari-Jünger (Hrsg.), Die Literaturen der Völker Kaukasiens, Neue Übersetzungen und deutschsprachige Bibliographie, Literatur der Abasiner, Abchasen, Adygen, Agulen, Armenier, Aserbaidshaner, Awaren, Balkaren, Darginer, Georgier, Inguschen, Kabardiner, Karatschaier, Kumyken, Kurden, Lakier, Lesginer, Nogaier, Osseten, Rutulen, Tabassaraner, Taten, Tschetschenen, Ubychen, Uden, Zachuren, Zowatuschen (Bazben)., Reichert Verlag, Wiesbaden 2003.

"Am meisten an diesem außerordentlich arbeitsaufwendigen Buch beeindruckt die gelungene Mischung von Lesevergnügen und Wissenschaftlichkeit. Hier kommt sowohl der Literatur liebende Leser auf seine Kosten als auch der Kaukasusspezialist."

In: www.reller-rezensionen.de

 

Literaturhinweise (Auswahl)

 

* Marine Bokhashvili, Einführung in die georgische Schrift, Helmut Buske Verlag, Hamburg 2007.

"Ich hoffe, dieses Buch trägt dazu bei, die Begegnung von Deutschen und Georgiern zu erleichtern, einander zu verstehen und so neue Freunde zu gewinnen."  (Marine Bokhashvili)

* Oleg Chlewnjuk, Stalin, Eine Biographie, Siedler Verlag, 2015

Als Josef Stalin 1953 im Alter von 74 Jahren stirbt, endet für die Menschen in der Sowjetunion eine Zeit, die vor allem geprägt war von Unterdrückung, Angst und Elend. Wer aber war der Mann, der über Jahrzehnte den oft gnadenlosen Staatsapparat lenkte? Der Stalinismus -Experte Oleg Chlewnjuk - geboren 1959 im ukrainischen Winnyzja - schildert anhand der letzten Lebenstage Stalins den eigentümlichen Charakter seiner Herrschaft und sein intimstes Umfeld.

* G. Chuzischwili, Kaukasische Schwarzmeerküste, Reiseführer, Aus dem Russischen von Doris Mies, 2. ergänzte und bearbeitete Auflage, Raduga-Verlag, Moskau 1983.

 

* Roderich von Erckert, Der Kaukasus und seine Völker, Mit Textabbildungen, etc., Verlag von Paul Frohberg, Leipzig, 1887.

Aus der Einführung: "Ein zweijähriger Aufenthalt auf dem Kaukasus in höherer militärischer Stellung, gab durch dienstliche und private zu wissenschaftlichem Zweck unternommene ausgedehnte Reisen die Möglichkeit und Gelegenheit, Land und Leute in verschiedenen Gegenden und Gruppen zu erforschen und für vieles eine Anschauung zu gewinnen, was ausserhalb der gewöhnlichen Reiserouten liegt. Wenn die Schilderung freilich ein zusammenhängendes, umfassendes Ganzes bilden kann, so darf sie vielleicht den Anspruch erheben, einigen Werth darin zu besitzen, dass sie auf an Ort und Stelle gesammelten persönlichen Angaben und Eindrücken beruht, dass mit eigenen Augen geschaut, mit eigenem Ohr gehört wurde. (...) Anstrengung, Zeit und materielle Opfer, selbst Gefahr bei lokalen Schwierigkeiten wurden nicht gescheut, - in erster Linie aber anthropologische und ethnographische Forschungen angestellt, um möglichst alle noch wenige bekannte oder in vielem unbekannte Völker und Volksstämme auf dem Kamm des Gebirges und dessen Nordabhängen zu besuchen."

* Angelika Gebhard/Andrey Alexander, Wolgareise, Russische Lebensart zwischen Sankt Petersburg und Odessa, F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München 2007.

 

* Uwe Halbach/Andreas Kappeler (Hrsg.), Krisenherd Kaukasus, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 1997.

Bemerkungen zur Geschichte Georgiens bis 1921/Die Entstehungs- und Entwicklungsbedingungen der nationalen Bewegung in Georgien bis 1921/Ethnische Minderheiten in den transkaukasischen Staaten.

 

 

 

 

 

Stalins Koch, der im reifen Alter Mönch geworden ist. Er machte Karriere in der Küche des

mächtigsten Mannes der Sowjetunion - als Chefkoch auf

Stalins Feriendatscha in Sotschi am Schwarzen Meer; unter seiner Leitung arbeiteten fünfzehn Köche.

Foto: Norbert Kuchinke in: Missa Mystikca, Spiritualität und Kunst in Russland

 

"Über Stalin wurde soviel geschrieben wie über Napoleon und seine Bekanntheit grenzt an die des Teufels. (...) In Georgien wurde er geboren, gearbeitet hat er in Baku [Aserbaidschan], in Moskau hat er regiert und sich in Sotschi am Schwarzen Meer erholt. Stalin kam nicht nach Sotschi wegen des warmen Meeres oder des wunderbaren subtropischen Klimas. Ihn lockten die jod- und bromhaltigen Quellen des Heilbades, die schon seit der Zeit Katharinas berühmt waren. Das Mineralwasser soll helfen gegen Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, chronische Beschwerden, Leber-, Nieren- und Harnkrankheiten, Krankheiten der Atmungsorgane, Diabetes, übergewicht, es hilft der Kariesprophylaxe und unterstützt die Ausleitung giftiger Metalle aus dem Körper. - Grund genug für Stalin, nicht weit von der heiligen Quelle im Jahre 1936 eine Datscha für sich bauen zu lassen. Langsam nämlich begann seine Hand zu erlahmen und seinen Kopf konnte er nur unter Schmerzen bewegen. - Doch obwohl er wegen des Wassers gekommen dar, hatte er Angst davor. (...) Stalin hatte panische Angst, besonders vor bewegtem Wasser! Es wurde sogar der Springbrunnen, der im Garten der Datscha gebaut worden war, wieder zugeschüttet, weil die Zeit nicht mehr reichte, ihn vor der Ankunft des Diktators zu zerstören. - Diese Wasserquelle ist bis heute unter der Erde versteckt geblieben. Und im Pool, gleich neben seinem Arbeitszimmer, ist Stalin nicht einmal geschwommen. Auch dem Strand hat er sich niemals genähert. Er fürchtete sich vor dem Meer. - Besondere Gefahr fühlte der Generalsekretär bei Nacht. Deshalb gab es in der Datscha viele Schlafzimmer. Wo der `Führer´ schlafen würde, wusste nur er, doch nachts hat er wenig geschlafen. - Hofintrigen werden im Dunkeln gesponnen. Deshalb ließ er große nächtliche Diners für viele Personen organisieren. Und welches Essen bevorzugte er? - Stalin schätzte Borschtsch und das darin gekochte Fleisch, Kascha aus Buchweizen und frisch eingelegten Kohl. - Klingt ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass Stalin von Geburt Georgier war, wo eine abwechslungsreiche Küche Tradition ist. (...) Übrigens: Aus der Datscha ist inzwischen ein Sanatorium geworden. (...) In dem Restaurant mit dem Namen `Stalins Datscha´ lassen sich die Patienten heute von hübschen Kellnerinnen verwöhnen."

* Schota Rustaweli, Der Mann im Pantherfell, Manesse Bibliothek der Weltliteratur, Zürich 1991.

Dieses Werk gehört zu den bedeutendsten Dichtungen des mittelalterlichen Georgien. Das hier in Prosa übertragene Epos gleicht einem höfischen Ritterroman, der vor allem von Liebe und Freundschaft, aber auch von Heldentaten und spannenden Abenteuern erzählt, in orientalisch zauberhafter und zugleich realistischer Sprache.

 

* Jörg Schöner/Alexander Kusnezow, Im Kaukasus, Der Einführungstext wurde von Hans-Joachim Thier aus dem Russischen übersetzt, Die Aufnahmen sind das Ergebnis vieler Wanderungen durch den Kaukasus, die der Fotograf gemeinsam mit Dr. A. Schulze unternahm, F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1981, 2. Auflage.

Aus der Vorbemerkung: "In diesem Bildband erzählen mein Freund Jörg Schöner und ich vom Kazkasus, richtiger gesagt, ich erzähle, und er zeigt den Kaukasus in seinen Fotos. Zunächst mache ich einige allgemeine Angaben über dieses Bergland, danach berichte ich über meine Reise durch einzelne Gebiete des Kaukasus - durch Dombai, das Elbrusgebiet, Dagestan und durch abgelegene Gegenden Georgiens - durch Swanetien und Chewsuretien. Auch Tbilissi, die Hauptstadt Georgiens, werden wir aufsuchen."

 

* Artschil Sulakauri, Die Wellen treiben zum Ufer in: Erlesenes 3, Fünf kaukasische Novellen, Verlag Volk und Welt, Berlin 1978.

 

 * Georgische Sagen und Legenden, Herausgegeben und aus dem Georgischen von Heinz Fähnrich, Gollenstein Verlag, Blieskastel 1998.

Von König Parnawas (4./3. Jahrhundert v. Chr.) bis zu dem Räuber Arsen Odselaschwili (19. Jh.) spannen sich die hier wiedergegebenen Überlieferungen des georgischen Volkes. Viele Frauen und Männer, die die Geschichte Georgiens prägten, werden wieder lebendig.

 

* Lexikon Georgische Mythologie von Heinz Fähnrich, Reichert Verlag Wiesbaden 1999.

Dieses Lexikon fußt auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Erschließung der georgischen Mythologie. Es enthält in alphabetischer Anordnung Stichworte zu allgemeinen Phänomenen der georgischen Mythologie, zu historisch belegten Göttern, zu Gestalten der Mythologie, die aus den Texten erschlossen werden können bzw. noch jetzt lebendige Verehrung genießen, sowie zu Kultstätten, an denen bis in die jüngste Vergangenheit oder Gegenwart Gottheiten verehrt wurden oder werden.

 

* Die Sonnentochter, Die schönsten Märchen aus Aserbaidshan, Armenien und Georgien, Übersetzt ins Deutsche von Hilde Eschwege und Leoni Labas, Verlag Progress, Moskau 1975 (?).

 

* Kaukasische Märchen, Grusinien [Georgien], Armenien und Aserbaidschan, Erzählt von Zuzana Nováková, Ins Deutsche übertragen von Jan Vápenik, Illustrationen von Julie Swobodová, Artia Verlag, Praha 1978.

Die kaukasischen Länder waren seit Jahrtausenden Schnittpunkt verschiedenartiger Kulturen. Das spiegeln auch die Märchen dieses Buches wider. Dieses Buch bringt Zaubermärchen dreier Völker: der Aserbaidschaner, Armenier und Georgier. Die Wurzeln der kaukasischen Zaubermärchen reichen tief ins Altertum. Viele entstammen dem Mythos oder der Sagenwelt. außer dem mythischen Ursprung lassen sich in den Märchen noch andere Quellen nachweisen, der der Lebensweise und den Gesellschaftsformen vergangener Zeiten entspringen.

"Die Zaubermärchen geben uns Kunde von einer längst verschollenen Vorstellungswelt, vom dem Ahnenkult, dem Matriarchat, den Menschenopfern..."

Prof. E. Pomeranzewa im Nachwort von : Kaukasische Märchen, Grusinien [Georgien], Armenien und Aserbaidschan, 1978

* Georgische Märchen, Die Zauberkappe, Mit Illustrationen von Gerhard Goßmann, Verlag Kultur und Fortschritt 1962.

 

 

 

1. Streifenornament

 

 

 

 

 

 

"Der Kaukasus bleibt eben der Kaukasus. Selbst wenn Feinde an einem Tisch sitzen, werden Trinksprüche aufeinander ausgesprochen, und in der Regel geschieht dies in jenem Augenblick wirklich von Herzen. Aber eben nur für diesen Moment."

 Jewgenij Primakow (geb. 1929, russischer Außenminister von 1996 -1999) in: Im Schatten der Macht, Politik für Russland

 

 

 

Bibliographie zu Gisela Reller

 

Bücher als Autorin:

 

Länderbücher:

 

* Zwischen Weißem Meer und Baikalsee, Bei den Burjaten, Adygen und Kareliern,  Verlag Neues Leben, Berlin 1981, mit Fotos von Heinz Krüger und Zeichnungen von Karl-Heinz Döhring.

 

* Diesseits und jenseits des Polarkreises, bei den Südosseten, Karakalpaken, Tschuktschen und asiatischen Eskimos, Verlag Neues Leben, Berlin 1985, mit Fotos von Heinz Krüger und Detlev Steinberg und Zeichnungen von Karl-Heinz Döhring.

 

* Von der Wolga bis zum Pazifik, bei Tuwinern, Kalmyken, Niwchen und Oroken, Verlag der Nation, Berlin 1990, 236 Seiten mit Fotos von Detlev Steinberg und Zeichnungen von Karl-Heinz Döhring.

 

Biographie:

 

* Pater Maksimylian Kolbe, Guardian von Niepokalanów und Auschwitzhäftling Nr. 16 670, Union Verlag, Berlin 1984, 2. Auflage.

 

 

... als Herausgeberin:

 

Sprichwörterbücher:

 

* Aus Tränen baut man keinen Turm, ein kaukasischer Spruchbeutel, Weisheiten der Adygen, Dagestaner und Osseten, Eulenspiegel Verlag Berlin in zwei Auflagen (1983 und 1985), von mir übersetzt und herausgegeben, illustriert von Wolfgang Würfel.

* Dein Freund ist dein Spiegel, ein Sprichwörter-Büchlein mit 111 Sprichwörtern der Adygen, Dagestaner Kalmyken, Karakalpaken, Karelier, Osseten, Tschuktschen und Tuwiner, von mir gesammelt und zusammengestellt, mit einer Vorbemerkung und ethnographischen Zwischentexten versehen, die Illustrationen stammen von Karl Fischer, die Gestaltung von Horst Wustrau, Herausgeber ist die Redaktion FREIE WELT, Berlin 1986.

 * Liebe auf Russisch, ein in Leder gebundenes Mini-Bändchen im Schuber mit Sprichwörtern zum Thema „Liebe“, Buchverlag Der Morgen, Berlin 1990, von mir (nach einer Interlinearübersetzung von Gertraud Ettrich) in Sprichwortform gebracht, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen, illustriert von Annette Fritzsch.

Aphorismenbuch:

* 666 und sex mal Liebe, Auserlesenes, 2. Auflage, Mitteldeutscher Verlag Halle/Leipzig, 200 Seiten mit Vignetten und Illustrationen von Egbert Herfurth.

 

... als Mitautorin:

 

Kinderbücher:

 

* Warum? Weshalb? Wieso?, Ein Frage-und-Antwort-Buch für Kinder, Band 1 bis 5, Herausgegeben von Carola Hendel, reich illustriert, Verlag Junge Welt, Berlin 1981 -1989.

 

Sachbuch:

 

* Die Stunde Null, Tatsachenberichte über tapfere Menschen in den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges, Hrsg. Ursula Höntsch, Verlag der Nation 1966.

 

* Kuratorium zur kulturellen Unterstützung deutscher Minderheiten im Ausland e. V., Broschüre, Herausgegeben von Leonhard Kossuth unter Mitarbeit von Gotthard Neumann, Nora Verlag 2008.

 

 

... als Verantwortliche Redakteurin:

 

* Leben mit der Erinnerung, Jüdische Geschichte in Prenzlauer Berg, Edition  Hentrich, Berlin 1997, mit zahlreichen Illustrationen.

 

* HANDSCHLAG, Vierteljahreszeitung für deutsche Minderheiten im Ausland, Herausgegeben vom Kuratorium zur kulturellen Unterstützung deutscher Minderheiten im Ausland e. V., Berlin 1991 - 1993.

 

 

 

 

Die erste Ausgabe von HANDSCHLAG liegt vor. Von links: Dr. Gotthard Neumann, Leonhard Kossuth (Präsident), Horst Wustrau

(Gestalter von HANDSCHLAG), Gisela Reller, Dr. Erika Voigt

(Mitarbeiter des Kuratoriums zur kulturellen Unterstützung deutscher Minderheiten im Ausland e. V.).

Foto aus: Rellers Völkerschafts-Archiv

 

 

2. Streifenornament

 

 

 

 

"Nirgendwo sonst gab es solche Gastfreundschaft wie in Georgien,

wo ein Gast leben konnte, ohne auch nur einmal Geld aus seiner Tasche holen zu müssen,

wo man im Hause des Gastgebers nichts loben durfte, da man es sonst sofort

geschenkt bekam - und sei es der wertvolle Dolch des Ururgroßvaters aus der Zeit der Kaiserin Tamara, der - fast weinend - von der Wand genommen wurde."

Jewgeni Jewtuschenko (geboren 1932) in "Stirb nicht vor deiner Zeit"

 

 

 

 

Pressezitate (Auswahl) zu Gisela Rellers Buchveröffentlichungen:

Dieter Wende in der „Wochenpost“ Nr. 15/1985:

„Es ist schon eigenartig, wenn man in der Wüste Kysyl-Kum von einem Kamelzüchter gefragt wird: `Kennen Sie Gisela Reller?´ Es ist schwer, dieser Autorin in entlegenen sowjetischen Regionen zuvorzukommen. Diesmal nun legt sie mit ihrem Buch Von der Wolga bis zum Pazifik Berichte aus Kalmykien, Tuwa und von der Insel Sachalin vor. Liebevolle und sehr detailgetreue Berichte auch vom Schicksal kleiner Völker. Die ethnografisch erfahrene Journalistin serviert Besonderes. Ihre Erzählungen vermitteln auch Hintergründe über die Verfehlungen bei der Lösung des Nationalitätenproblems.“

B(erliner) Z(eitung) am Abend vom 24. September 1981:

"Gisela Reller, Mitarbeiterin der Illustrierten FREIE WELT, hat autonome Republiken und gebiete kleiner sowjetischer Nationalitäten bereist: die der Burjaten, Adygen und Karelier. Was sie dort ... erlebte und was Heinz Krüger fotografierte, ergíbt den informativen, soeben erschienenen Band Zwischen Weißem Meer und Baikalsee."

Sowjetliteratur (Moskau)Nr. 9/1982:

 "(...) Das ist eine lebendige, lockere Erzählung über das Gesehene und Erlebte, verflochten mit dem reichhaltigen, aber sehr geschickt und unaufdringlich dargebotenen Tatsachenmaterial. (...) Allerdings verstehe ich sehr gut, wie viel Gisela Reller vor jeder ihrer Reisen nachgelesen hat und wie viel Zeit nach der Rückkehr die Bearbeitung des gesammelten Materials erforderte. Zugleich ist es ihr aber gelungen, die Frische des ersten `Blickes´ zu bewahren und dem Leser packend das Gesehene und Erlebte mitzuteilen. (...) Es ist ziemlich lehrreich - ich verwende bewusst dieses Wort: Vieles, was wir im eigenen Lande als selbstverständlich aufnehmen, woran wir uns ja gewöhnt haben und was sich unserer Aufmerksamkeit oft entzieht, eröffnet sich für einen Ausländer, sei es auch als Reisender, der wiederholt in unserem Lande weilt, sozusagen in neuen Aspekten, in neuen Farben und besitzt einen besonderen Wert. (...) Mir gefällt ganz besonders, wie gekonnt sich die Autorin an literarischen Quellen, an die Folklore wendet, wie sie in den Text ihres Buches Gedichte russischer Klassiker und auch wenig bekannter nationaler Autoren, Zitate aus literarischen Werken, Märchen, Anekdoten, selbst Witze einfügt. Ein treffender während der Reise gehörter Witz oder Trinkspruch verleihen dem Text eine besondere Würze. (...) Doch das Wichtigste im Buch Zwischen Weißem Meer und Baikalsee sind die Menschen, mit denen Gisela Reller auf ihren Reisen zusammenkam. Unterschiedlich im Alter und Beruf, verschieden ihrem Charakter und Bildungsgrad nach sind diese Menschen, aber über sie alle vermag die Autorin kurz und treffend mit Interesse und Sympathie zu berichten. (...)"

Neue Zeit vom 18. April 1983:

„In ihrer biographischen Skizze über den polnischen Pater Maksymilian Kolbe schreibt Gisela Reller (2. Auflage 1983) mit Sachkenntnis und Engagement über das Leben und Sterben dieses außergewöhnlichen Paters, der für den Familienvater Franciszek Gajowniczek freiwillig in den Hungerbunker von Auschwitz ging.“

Der Morgen vom 7. Februar 1984:

„`Reize lieber einen Bären als einen Mann aus den Bergen´. Durch die Sprüche des Kaukasischen Spruchbeutels weht der raue Wind des Kaukasus. Der Spruchbeutel erzählt auch von Mentalitäten, Eigensinnigkeiten und Bräuchen der Adygen, Osseten und Dagestaner. Die Achtung vor den Alten, die schwere Stellung der Frau, das lebensnotwendige Verhältnis zu den Tieren. Gisela Reller hat klug ausgewählt.“

1985 auf dem Solidaritätsbasar auf dem Berliner Alexanderplatz: Gisela Reller (vorne links) verkauft ihren „Kaukasischen Spruchbeutel“ und 1986 das extra für den Solidaritätsbasar von ihr herausgegebene Sprichwörterbuch „Dein Freund ist Dein Spiegel“.

Foto: Alfred Paszkowiak

 Neues Deutschland vom 15./16. März 1986:

"Vor allem der an Geschichte, Bräuchen, Nationalliteratur und Volkskunst interessierte Leser wird manches bisher `Ungehörte´ finden. Er erfährt, warum im Kaukasus noch heute viele Frauen ein Leben lang Schwarz tragen und was es mit dem `Ossetenbräu´ auf sich hat, weshalb noch 1978 in Nukus ein Eisenbahnzug Aufsehen erregte und dass vor Jahrhunderten um den Aralsee fruchtbares Kulturland war, dass die Tschuktschen vier Begriff für `Freundschaft´, aber kein Wort für Krieg besitzen und was ein Parteisekretär in Anadyr als notwendigen Komfort, was als entbehrlichen Luxus ansieht. Großes Lob verdient der Verlag für die großzügige Ausstattung von Diesseits und jenseits des Polarkreises.“

 

 Gisela Reller während einer ihrer über achthundert Buchlesungen

in der Zeit von 1981 bis 1991.

Berliner Zeitung vom 2./3. Januar 1988:

„Gisela Reller hat klassisch-deutsche und DDR-Literatur auf Liebeserfahrungen durchforscht und ist in ihrem Buch 666 und sex mal Liebe 666 und sex mal fündig geworden. Sexisch illustriert, hat der Mitteldeutsche Verlag Halle alles zu einem hübschen Bändchen zusammengefügt.“

Neue Berliner Illustrierte (NBI) Nr. 7/88:

„Zu dem wohl jeden bewegenden Thema finden sich auf 198 Seiten 666 und sex mal Liebe mannigfache Gedanken von Literaten, die heute unter uns leben, sowie von Persönlichkeiten, die sich vor mehreren Jahrhunderten dazu äußerten.“

Das Magazin Nr. 5/88.

"`Man gewöhnt sich daran, die Frauen in solche zu unterscheiden, die schon bewusstlos sind, und solche, die erst dazu gemacht werden müssen. Jene stehen höher und gebieten dem Gedenken. Diese sind interessanter und dienen der Lust. Dort ist die Liebe Andacht und Opfer, hier Sieg und Beute.´ Den Aphorismus von Karl Kraus entnahmen wir dem Band 666 und sex mal Liebe, herausgegeben von Gisela Reller und illustriert von Egbert Herfurth."

 

Schutzumschlag zum „Buch 666 und sex mal Liebe“ .

Zeichnung: Egbert Herfurth

 

FÜR DICH, Nr. 34/89:

 

"Dem beliebten Büchlein 666 und sex mal Liebe entnahmen wir die philosophischen und frechen Sprüche für unser Poster, das Sie auf dem Berliner Solidaritätsbasar kaufen können. Gisela Reller hat die literarischen Äußerungen zum Thema Liebe gesammelt, Egbert Herfurth hat sie trefflich illustriert."

Messe-Börsenblatt, Frühjahr 1989:

"Die Autorin – langjährige erfolgreiche Reporterin der FREIEN WELT - ist bekannt geworden durch ihre Bücher Zwischen Weißem Meer und Baikalsee und Diesseits und jenseits des Polarkreises. Diesmal schreibt die intime Kennerin der Sowjetunion in ihrem Buch Von der Wolga bis zum Pazifik über die Kalmyken, Tuwiner und die Bewohner von Sachalin, also wieder über Nationalitäten und Völkerschaften. Ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wird uns in fesselnden Erlebnisberichten nahegebracht."

Im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel schrieb ich in der Ausgabe 49 vom 7. Dezember 1982 unter der Überschrift „Was für ein Gefühl, wenn Zuhörer Schlange stehen“:

„Zu den diesjährigen Tagen des sowjetischen Buches habe ich mit dem Buch Zwischen Weißem Meer und Baikalsee mehr als zwanzig Lesungen bestritten. (…) Ich las vor einem Kreis von vier Personen (in Klosterfelde) und vor 75 Mitgliedern einer DSF-Gruppe in Finow; meine jüngsten Zuhörer waren Blumberger Schüler einer 4. Klasse, meine älteste Zuhörerin (im Schwedter Alten- und Pflegeheim) fast 80 Jahre alt. Ich las z.B. im Walzwerk Finow, im Halbleiterwerk Frankfurt/Oder, im Petrolchemischen Kombinat Schwedt; vor KIM-Eiersortierern in Mehrow, vor LPG-Bauern in Hermersdorf, Obersdorf und Bollersdorf; vor zukünftigen Offizieren in Zschopau; vor Forstlehrlingen in Waldfrieden; vor Lehrlingen für Getreidewirtschaft in Kamenz, vor Schülern einer 7., 8. und 10 Klasse in Bernau, Schönow und Berlin; vor Pädagogen in Berlin, Wandlitz, Eberswalde. - Ich weiß nicht, was mir mehr Spaß gemacht hat, für eine 10. Klasse eine Geographiestunde über die Sowjetunion einmal ganz anders zu gestalten oder Lehrern zu beweisen, dass nicht einmal sie alles über die Sowjetunion wissen – was bei meiner Thematik – `Die kleinen sowjetischen Völkerschaften!´ – gar nicht schwer zu machen ist. Wer schon kennt sich aus mit Awaren und Adsharen, Ewenken und Ewenen, Oroken und Orotschen, mit Alëuten, Tabassaranern, Korjaken, Itelmenen, Kareliern… Vielleicht habe ich es leichter, Zugang zu finden als mancher Autor, der `nur´ sein Buch oder Manuskript im Reisegepäck hat. Ich nämlich schleppe zum `Anfüttern´ stets ein vollgepacktes Köfferchen mit, darin von der Tschuktschenhalbinsel ein echter Walrosselfenbein-Stoßzahn, Karelische Birke, burjatischer Halbedelstein, jakutische Rentierfellbilder, eskimoische Kettenanhänger aus Robbenfell, einen adygeischen Dolch, eine karakalpakische Tjubetejka, der Zahn eines Grauwals, den wir als FREIE WELT-Reporter mit harpuniert haben… - Schön, wenn alles das ganz aufmerksam betrachtet und behutsam befühlt wird und dadurch aufschließt für die nächste Leseprobe. Schön auch, wenn man schichtmüde Männer nach der Veranstaltung sagen hört: `Mensch, die Sowjetunion ist ja interessanter, als ich gedacht habe.´ Oder: `Die haben ja in den fünfundsechzig Jahren mit den `wilden´ Tschuktschen ein richtiges Wunder vollbracht.´ Besonders schön, wenn es gelingt, das `Sowjetische Wunder´ auch denjenigen nahezubringen, die zunächst nur aus Kollektivgeist mit ihrer Brigade mitgegangen sind. Und: Was für ein Gefühl, nach der Lesung Menschen Schlange stehen zu sehen, um sich für das einzige Bibliotheksbuch vormerken zu lassen. (Schade, wenn man Kauflustigen sagen muss, dass das Buch bereits vergriffen ist.) – Dank sei allen gesagt, die sich um das zustande kommen von Buchlesungen mühen – den Gewerkschaftsbibliothekaren der Betriebe, den Stadt- und Kreisbibliothekaren, den Buchhändlern, die oft aufgeregter sind als der Autor, in Sorge, `dass auch ja alles klappt´. – Für mich hat es `geklappt´, wenn ich Informationen und Unterhaltung gegeben habe und Anregungen für mein nächstes Buch mitnehmen konnte.“

Die Rechtschreibung der Texte wurde behutsam der letzten Rechtschreibreform angepasst.

Die GEORGIER wurden am  10.10.2015 ins Netz gestellt. Die letzte Bearbeitung erfolgte am 20.01.2016.

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Zeichnung: Karl-Heinz Döhring